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….oder etwa nicht? Kennst Du dieses Phänomen? Dein Kind liebt rechnen. Es liebt Zahlen, Zahlen zu addieren und zu subtrahieren. Es liebt sogar multiplizieren. Yeah, denkst Du. Das ist ja super cool. Es macht Spass, Fragen zu Rechnungen zu beantworten, es ist toll, das mein Kind so interessiert ist. Das wird ein mega Selbstgänger, wenn es erst zur Schule kommt. Wie Bitte denkst Du jetzt. Zur Schule kommt?!

Rechnen wird überbewertet

 

Ja, es gibt Kinder, die lieben den Umgang mit Zahlen bereits vor der Schule. So ein entzückendes Exemplar habe ich auch Zuhause. Im zarten Alter von 3 oder 4 Jahren begeisterte sich mein Kind für allerlei Zahlen, Gleichungen, einfache Plus, Minus und Malaufgaben. Ich war zuerst baff, dann begeistert. Gab allerlei Antworten auf alle möglichen Fragen. hab es einfach so genommen wie es kam und erfreute mich an dem Interesse. Ob es nun rechnen kann oder nicht, ist mir – vor allem in dem Alter- Jacke wie Hose gewesen. Muss doch nicht zwingend schon lesen können VOR dem Schulbeginn, oder?

Das Erstaunliche aber an dieser Geschichte ist, das mein Kind (mittlerweile gut in der Schule angekommen) nun gar kein Mathe mehr mag. Hat sogar ein paar nicht so erfreuliche Zensuren nach Hause gebracht. Weil es die Aufgabe nicht verstanden hat? Nein. Auf keinen Fall. Weil es keinen Bock hat. Nicht auf Mathe. Rechnen findet dieses Kind immer noch toll. Aber nicht in der Schule. Weißt Du auch warum? Weil es in der Schule jede Aufgabe 2 Millionen  Mal rechnen sollte. Tagein, Tagaus. Immer wieder. Von vorne bis hinten, Flex und Flo haben den Draht raus. Jeden Tag, Aufgabe für Aufgabe muss in dem Heft gelöst werden. Solange, bis das Kind dann eben vollkommen  die Lust am Rechnen verliert. Danke, liebe Schule. Ich weiß gar nicht, warum es mich so erschrickt. Haben LehrerInnen ja nicht ewig Zeit, sich um die Kids in der Schule zu kümmern und wenn eines aus der Reihe fällt, dann ist es eben so. Ein hochbegabte Kind zu sein ist nicht immer leicht. Vor allem nicht in einer Gesellschaft die gern alle über einen Kamm schert.

Kinder brauchen Wiederholungen, dann lernen sie leichter.

 

Nein, eben nicht immer. Denn während die Kids in der Schule eifrig vor ihren Matheaufgaben sitzen kann es eben sein, das unsere hochbegabten Kids die Aufgaben schnell (be-) greifen. Schnell die Lösungen parat haben und schnell rechnen. Ob sie es immer so zeigen ist eine andere Sache.

Sobald sie aber gezwungen werden, jede noch so kleine Aufgabe immerzu zu wiederholen schalten viele von ihnen ab. Sie fangen an zu träumen, zu quatschen, den Unterricht zu stören. Klar doch, ist ja auch langweilig. In gewissem Sinne. Denn selbstverständlich tut es auch den schnell denkenden Kids gut, zu zeigen was sie können. Selbstverständlich brauchen auch sie Wiederholungen, bis Gelerntes sich festigt. Aber eben nicht ganz so viele. So kommt es, das diese Kinder beginnen, Mathe zu hassen. Sie sträuben sich vor den ständigen Wiederholungen von Flex und denen von Flo ebenso. Mach ich lieber gar nichts, als ständig dasselbe. Schönes Motto für die Schule, oder? Denn während die einen an die Schule mit Freude zurückdenken kann es passieren, das ein anders denkendes Kind froh ist, sobald es aus der Schule raus ist. Was dann sicherlich wieder vielen so geht, aber bitte doch nicht in der Grundschule. Die sollte doch irgendwie auch nett sein.

Mama, in der Schule hab ich bis jetzt nur gelernt nicht zu denken. (ein besonders schöner Satz meiner Großen am Ende der 2. Klasse ) oder Mama, vor der Schule fand ich Mathe so toll, jetzt nervt es mich nur noch (Ende der 3. Klasse) (Ironie off)

 

 

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